Christian Springer beim Lions Club Erding - 5.000 Euro und etwas Hoff­nung

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Beeindruckt von Christian Springers Arbeit: Lions-Präsident Werner Frisch, Sekretär Axel Raymann und Werner Autengruber (v. l.). Foto: DIETER PRIGLMEIR

Er­ding – Der Spen­den­scheck war schon vor­be­rei­tet, das Bild für die Zei­tung be­reits ge­macht. Da legte Wer­ner Au­tengru­ber noch einen Tau­sen­der drauf. Zu be­ein­dru­ckend war, was Chris­ti­an Sprin­ger in atem­lo­sem 60 Mi­nu­ten er­zählt hatte. Letzt­lich er­hielt der Ka­ba­ret­tist 5000 Euro vom Lions Club Er­ding für den Ver­ein Ori­en­t­hel­fer, den er 2012 ge­grün­det hat.

Noch immer wohnt Sprin­ger in Laim, wo seine Mut­ter ihm ge­lehrt habe: „Wenn je­mand hin­fällt, dann hilft man ihm auf. Egal, wer das ist.“ Sein Handy habe er den gan­zen Tag an. Neu­lich habe er einen Anruf er­hal­ten aus Saudi Ara­bi­en, ob er ein 19-jäh­ri­ges Mäd­chen ret­ten könne, das zum Tode ver­ur­teilt wurde, weil sie ver­ge­wal­tigt wor­den sei und daher als Nutte gelte. Sein Handy blin­ke stän­dig, „es ist ein Hoff­nungs­schim­mer für viele, aber wir kön­nen nicht alle ret­ten“. Das sage er auch sei­nen sie­ben Mit­ar­bei­tern immer wie­der, er­zählt er.

Nach einem At­ten­tat sei er er von der UNO um Hilfe ge­be­ten wor­den: „Wenn wir einen Kran­ken­wa­gen spen­den, dau­ert das ein­ein­halb Jahre. Es heißt, Sie sind schnell.“ Vier Wo­chen spä­ter sei das er­le­digt ge­we­sen, er­zählt er. Und er be­rich­tet von der Ko­ope­ra­ti­on mit Uli Hoe­neß und den Bay­ern und den Last­wa­gen, die er ins Kri­sen­ge­biet schi­cken konn­te.

Sprin­ger be­rich­tet vom jahr­zehn­te­lan­gen Leid und Elend in der Re­gi­on, von Zwölf­jäh­ri­gen, die in ein Loch ge­sperrt sind, weil sie ein paar Dol­lar ge­klaut haben sol­len, von Erd­be­ben­op­fern, die Macht­ha­ber Assad auch noch bom­bar­die­ren ließ, von 300 000 Ob­dach­lo­sen nach dem Bom­ben­an­schlag von Bei­rut im Jahr 2020, bei dem auch das Büro der Ori­en­t­hel­fer zer­stört wurde. Und davon, dass aus­nahms­los alle Frau­en in den Flücht­lings­la­gern ver­ge­wal­tigt wür­den. Dras­ti­sche Worte, die er im Stak­ka­to raus­haut. Er will mög­lichst viel rein­pa­cken an Infos in die 60 Mi­nu­ten. Keine Poin­ten, den Ka­ba­ret­tis­ten hat er zu Hause ge­las­sen, dafür ist das Thema zu ernst. Aber jetzt geht er heim. Mit dem Scheck: 5000 Euro – und viel Hoff­nung.  pir

Quellenangabe: Samstag, 15. Juni 2024, Erdinger Anzeiger / Lokalteil



Quelle der u.a. Fotos: Lions Club Erding


Skyline Erding

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